“Alltagsleben im Schatten der Berliner Mauer: Ein fotografischer Rückblick, 1985-1986″_trunghinhsu

Alltag an der Berliner Mauer, 1985-1986In den 1950er Jahren drohte die kommunistische Deutsche Demokratische Republik (DDR) – der Teil Deutschlands, der nach der Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg die sowjetische Besatzungszone gewesen war – auszubluten, da jeder sechste Mensch floh, meist auf der Suche Arbeitslosigkeit unter dem westdeutschen Wirtschaftswunder (in manchen Fällen jedoch auch auf der Flucht vor politischer oder religiöser Verfolgung).

Da die DDR diesen sogenannten „Braindrain“ unbedingt stoppen wollte, erhielten die ostdeutschen Kommunisten im August 1961 von Moskau grünes Licht für die Schließung der Grenze und den Bau einer physischen Barriere.

Die Berliner Mauer stellte die übliche Funktion von Mauern – Menschen fernzuhalten – auf den Kopf; Diese Mauer diente ausschließlich dazu, ihre Bürger drinnen zu halten.

Die Berliner Mauer bestand nicht aus einer Mauer, sondern aus zwei. Diese 155 Kilometer (96 Meilen) langen und vier Meter (13 Fuß) hohen Mauern waren durch einen streng bewachten, verminten Landkorridor, der als „Todesstreifen“ bekannt ist, getrennt.

Es stand unter ständiger Überwachung bewaffneter ostdeutscher Grenzsoldaten, die befugt waren, jeden zu erschießen, der versuchte, nach West-Berlin zu fliehen. Bis 1989 war die Mauer von 302 Wachtürmen gesäumt. Im Laufe ihrer 28-jährigen Geschichte starben mehr als 100 Menschen beim Versuch, die Berliner Mauer zu überqueren.

Die glatte Oberfläche der Berliner Mauer erfreute sich großer Beliebtheit bei westlichen Graffiti-Künstlern, die sich mit den Beschönigungen der Grenzwächter einen ständigen Kampf lieferten.

Anfang 1989 hatte die Welle der antikommunistischen Stimmung, die durch Europa schwappte, auch Ostdeutschland erreicht. Die Ergebnisse der Kommunalwahlen im Mai 1989 lösten erhebliche öffentliche Unruhen aus: Die Regierungskoalition aus kommunistischen und sozialistischen Parteien gewann 98,5 Prozent der Stimmen und fast alle Sitze, ein klares Zeichen dafür, dass die Wahl manipuliert worden war.

Alltag an der Berliner Mauer, 1985-1986

Diese politische Korruption löste zusammen mit der miserablen wirtschaftlichen Lage des Landes und den repressiven sozialen Bedingungen einen weiteren Exodus aus Ostdeutschland aus. Einige Ostdeutsche beantragten legitime Ausreisevisa, andere veranlassten die illegale Flucht aus dem Land.

Im Laufe der Wochen nahmen diese Proteste an Größe und Intensität zu. An einem Tag, dem 4. November 1989, versammelten sich rund 500.000 Menschen in Ost-Berlin, wo sie von lokalen Prominenten, Schauspielern und Intellektuellen angesprochen wurden.

Zu den von der Menge skandierten Slogans gehörte „Wir vollen raus!“ („Wir wollen raus“), „Wir sind ein Volk!“ („Wir sind ein Volk“) und „Vierzig Jahre sind genug!“ („40 Jahre sind genug“).

Das entscheidende Datum für den Fall der Mauer war der 9. November 1989, als die kommunistischen Machthaber Ostdeutschlands um Mitternacht die Genehmigung erteilten, die Tore und Kontrollpunkte entlang der Mauer für den freien Durchgang zu öffnen.

Die Mauer wurde schließlich von Ost- und Westberlinern niedergerissen, um die beiden Hälften der Stadt physisch zu vereinen, wobei Zivilisten Hämmer gegen die Mauer schlugen und symbolisch auf die Mauer kletterten, um die Menschen auf der anderen Seite zu umarmen.

Alltag an der Berliner Mauer, 1985-1986

Alltag an der Berliner Mauer, 1985-1986

Alltag an der Berliner Mauer, 1985-1986

Alltag an der Berliner Mauer, 1985-1986

Alltag an der Berliner Mauer, 1985-1986

Alltag an der Berliner Mauer, 1985-1986

Alltag an der Berliner Mauer, 1985-1986

Alltag an der Berliner Mauer, 1985-1986

Alltag an der Berliner Mauer, 1985-1986

Alltag an der Berliner Mauer, 1985-1986

Alltag an der Berliner Mauer, 1985-1986

Alltag an der Berliner Mauer, 1985-1986

Alltag an der Berliner Mauer, 1985-1986

Alltag an der Berliner Mauer, 1985-1986

Alltag an der Berliner Mauer, 1985-1986

Alltag an der Berliner Mauer, 1985-1986

Alltag an der Berliner Mauer, 1985-1986

Alltag an der Berliner Mauer, 1985-1986

Alltag an der Berliner Mauer, 1985-1986

Alltag an der Berliner Mauer, 1985-1986

(Bildnachweis: Patrick PIEL / Gamma-Rapho über Getty Images / History Extra).